Faktoren für gute Rankings

Welche Inhalte sind für Google von Relevanz

Im Grunde geht der Frage, wie Google Relevanz bestimmt, eine entscheidende Frage voraus: Wie arbeitet Googles Algorithmus?

Da die über 200 Relevanz-bestimmenden Faktoren seit jeher geheim sind, können wir nur anhand verschiedener Korrelationsstudien diverse Ableitungen eruieren. Zwar werfen Matt Cutts und andere Google-Sprachrohre von Zeit zu Zeit kräftig Nebelkerzen in die Öffentlichkeit, welche Relevanz bestimmte Faktoren haben, dennoch gibt es keine klaren Leitlinien zu den Faktoren im Einzelnen oder ihrer Gewichtung.


Wie tickt Google?

SEO ist mitunter auch deshalb so spannend, weil es von Erfahrungen und eigenen Erkenntnissen abhängig ist. Es wird angewandt, was funktioniert. Deshalb finden sich immer noch Texte, die eher für Suchmaschinen geschrieben wurden als für Menschen. Diese Texte allein sind zwar kein Garant für Top-Rankings, aber die guten alten Keywords sind immer noch einer von vielen wichtigen Faktoren. Ich würde aber nicht mehr so weit gehen, in einem Textabsatz mehrmals hintereinander den Praxisnamen zu nennen. Google ist mittlerweile “schlau” genug, dies auch so zu erkennen und lässt sich nicht durch penetrante Wiederholungen von Keywords täuschen. Die guten Rankings unserer Webseiten, die natürliche, patientenorientierte Texte tragen, sind ausreichend Beweis dafür. Heute sind sicherlich so viele andere Faktoren von Bedeutung, doch die Erfolge, die sich über die letzten Jahre mit diesem so genannten Keyword-Stuffing erreichen ließen, sorgen dafür, dass sich diese Methode hartnäckig hält.


Googles Werdegang

Heutzutage erweist es sich als geschickter einem Text bzw. einem Thema auch in puncto Abkürzungen und Synonymen Beachtung zu schenken, denn diese werden von Google erkannt, ausgewertet (auch mit Betrachtung der Zusammengehörigkeit) und zur Qualitätsbestimmung (wie etwa der Breite eines Textes) herangezogen. An dieser Stelle kommen Wortbedeutungen (Semantik) und Objekte (Entitäten) ins Spiel, mit denen Google das Erkennen von Zusammenhängen (Relationen) inzwischen sehr gut gelingt.

Ein Beispiel: Wenn ich nach PR suche, bekommen ich auch Ergebnisse für Public Relations. Ergibt Sinn! Im Prinzip ist es ähnlich Google Suggest, also den Vorschlägen, die man bei Eingaben in die Suchzeile oder am Ende der Suchseite erhält. Diese Entwicklung wird uns definitiv in eine wie in vielen Filmen gezeichnete Zukunft bringen, denn sie hebt einen auf einer Maschine laufenden Programmablauf (Algorithmus) auf die Ebene der Künstlichen Intelligenz. Das Verstehen von Entitäten ist definitiv auch unverzichtbar für SEO in der Zukunft. Einen tollen Artikel dazu gibt es hier. Dieser gibt auch weitere Einblicke in die verschiedenen Ebenen der Entitäten-Relevanz und die Verhältnismäßigkeit und Differenzierung von Marken, Autoritäten und Experten.


Aber auch die Geräteunterstützung ist definitiv ein Faktor

Am Beispiel mehrerer Website-Relaunches ließ sich wunderbar nachvollziehen, was allein die Umstellung auf ein Responsives Design für die Rankings tat. Und das schon mit einer kleinen, sonst nicht Google-optimierten, Webpräsenz! Speziell für die Suche von Mobilgeräten aus (Smartphones) wird Google sicher auch künftig bevorzugt Webseiten mit Mobilversion ausliefern.


Technische Faktoren

Technisch fasse ich einfach mal zusammen, denn das entzieht sich meist dem Verständnis derer, die keine Webseiten machen bzw. keine Auszeichnungssprachen beherrschen. Hierbei relevant sind:

  • die Interne Verlinkung (Deep Links) sowie Linkstrukturen und URLs
  • Ankertexte und Co-Occurence (also dessen, was in direkter Nähe eines Links oder eines Bildes steht)
  • die Semantik der Auszeichnungselemente (sind bei vielen älteren Websites im Argen)
  • Indexierungsvoraussetzungen (Vermeidung von Stolperfallen für Google Crawler)
  • Duplicate Content bzw. Unique Content (ersteres vermeiden, letzteres erstellen!)
  • Seitenaufbaugeschwindigkeit / Performance (Seiten sollen schnell geladen werden)
  • Textlänge, -verständlichkeit und Schreibstil (aussagekräftige Überschriften etc.)
  • korrekte Anwendung von Überschriften und deren Hierarchie
  • Domainstärke und Anzahl und Qualität ihrer eingehenden Verweise (PageRank)
  • Informationsarchitektur (da sie wiederum massive Auswirkung auf die UserSignals hat) und
  • Personalisierung (also Suchstandort, Suchintention und Endgerät)

Für Mobile Suchen nach Restaurants zeichnet sich so z.T. oft ein gänzlich anderes Bild als auf Heimrechnern, denn für Mobilgeräte bzw. “Mobile Nutzer” werden (bei aktiviertem GPS) bevorzugt Restaurants in der Nähe angezeigt.


Facebook & Co.: Bedeutung Sozialer Netzwerke

Immer wiederkehrendes Streitthema sind Social Signals. Oft wird behauptet, sie wären kein Rankingkriterium. Die Frage, ob die Anzahl an Likes, Shares oder Kommentaren das Ranking beeinflusst, wird nicht geklärt werden können. Fakt ist, dass ihnen indirekt Bedeutung zukommt, und zwar in folgenden Zusammenhängen:

Brand Signals (Markenbestimmende Faktoren):

  • Wie oft und an welchen Stellen findet mein Unternehmen Erwähnung im Netz?
  • Liegen überall die selben Unternehmensdaten vor?
  • Google “erkennt” Marken und liefert sie bevorzugt aus (Stichwort Autorität)

User Signals (Nutzer/Nutzungs-bezogene Faktoren):

  • Wie viel Besuche (Traffic) hat die Website?
  • Wie lange halten sich die Nutzer auf ihr auf (Verweildauer)?
  • Wann und wo verlassen die Nutzer die Website (Bounce Rate / Absprungrate)?
  • Blogkommentare & Interaktionen im Allgemeinen etc.

Aus diesem Grund befürworten wir die Präsenz in Sozialen Netzwerken, auch aus SEO-Sicht! Andere Vorteile wie Steigerung der Kundenbindung oder fortwährende Kommunikation der eigenen Unternehmensthemen kommen hinzu.


Welche Rolle spielen Backlinks?

Zum berühmt berüchtigten Thema Links: Natürlich waren vielseitige Verlinkungen die letzten Jahre DAS Kriterium zur Bestimmung von Relevanz. Schließlich macht es einen Unterschied, ob auf eine Webseite 10 oder 1000 mal von anderen Seiten aus verwiesen wird. Doch auch hier ist heute Qualität und Natürlichkeit wichtiger als Masse. Bspw. ist ein Backlink von einer branchenverwandten Seite wertvoller als von einer x-beliebigen und thematisch nicht in Zusammenhang stehenden Seite. Auch hat ein Backlink von einer Seite die von Google als Autorität gesehen wird, eine größere Auswirkung auf die Suchmaschinensichtbarkeit als 100 von einer kleinen unbedeutenden Seite.

Vor allem aber will Google heutzutage sehen, dass der Backlink auf natürliche Art und Weise entstanden ist. Meint, der Seitenbetreiber sollte es für sein Unternehmen für wertvoll befinden, auf die Inhalte einer Seite zu verlinken, auch ohne Vereinbarung Backlinks zu tauschen, oder gar einzukaufen. Vergegenwärtigen wir uns, was mit 2 der größten Linknetzwerke passiert ist: Teliad und Rankseller sind komplett aus dem Index geflogen. Gut, Rankseller ist inzwischen wieder gelistet, doch der Aufschrei mit der Abstrafung war groß – und mit ihm sicher auch die Gewinneinbußen. Und auch, wenn es einen selbst nicht so drastisch erwischt, sitzt man doch bei derartigem Vorgehen auf einer tickenden Zeitbombe, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis Linktausch oder Linkkauf von Google erkannt wird.

Das große Ergo kann also nur heißen wie Matt Cutts es formuliert:

Konzentriert euch auf eure Inhalte. Macht gute Inhalte! Technisch wie auch redaktionell. Und vor allem Mehrwert bietend und Sinnhaft!

Veröffentlicht am 09.10.2014


Der Autor

Sebastian Frost (Online Marketing Experte)
Sebastian Frost
Online Marketing Manager und Experte fürs Digitalgeschäft