Neue Richtungen im Webdesign

Wir helfen bei der Orientierung (Teil 3 - Responsive)

“In unserer Industrie ist das Einzige, was sich nicht ändert, die Veränderung selbst!” Im 3. Teil unserer Serie “Neue Richtungen im Webdesign” beschäftigen wir uns mit dem Thema “Responsive Webdesign” (RWD). Sind anpassungsfähige Webseiten in der heutigen Gerätelandschaft überhaupt notwendig oder nur übertriebene Nutzerfreundlichkeit? Wir helfen Ihnen bei der Einordnung: bloßer Trend oder mit wirklichem Potential?


#3: Responsive Webdesign / “anpassungsfähige” Webseiten

Neben dem Faktor Mobile spielt auch die Gerätekonvergenz eine immer bedeutendere Rolle: mehr und mehr Geräte unterschiedlichster Auflösungen und Größen überfluten den Markt und es fällt manchmal schwer zu sagen, ob es sich um ein überdimensioniertes Smartphone oder ein kleines Tablet handelt. Das Galaxy Note2 zählt beispielsweise zu dieser Gruppe, für die sich die Bezeichnung “Smartlet” (Mischung aus “Smartphone” und “Tablet”) zu etablieren beginnt. Darüberhinaus werden immer mehr verschiedene Geräte ganz selbstverständlich nebeneinander genutzt:

Man startet eine Aufgabe auf dem Desktop, macht weiter auf dem Tablet, und beendet sie auf dem Smartphone. – Epic Agency

Damit ergeben sich u.a. folgende Herausforderungen für (Web-)Designer:

Wenn das Web in deinem Auto und deiner Brille ist, redet keiner mehr davon, Designs für iPhones oder Android-Geräte anzupassen — dann brauchen wir wirkliche Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. – Davin Wilfrid, Inhaltslieferant bei Future Insights
Der aufregendste Teil von Design ist daran zu arbeiten, alle Geräte da draußen zu verstehen, so dass wir ein einzelnes, sensibles Design entwickeln können, dass über so viele Geräte wie möglich hinweg funktioniert. – Trent Walton, Founder and 1/3 of Paravel Inc.
Wir können nicht mehr für eine spezifische Plattform gestalten, alles muss über alle Plattformen hinweg funktionieren. – Erik Jonsson, Art Director bei F-i London

Einige gehen sogar soweit zu sagen, man hätte heute weniger Kontrolle über das zu erstellende Produkt. Erstens, weil vielen Geräten gewisse Eigenheiten anhaften, zweitens wohl aber auch, weil einfach keine Zeit ist, das Design auf wirklich jedem Gerät zu überprüfen und daher ein gewisser “Spielraum” bestehen können muss.

Wir werden Zeuge wie “feste” Formate und althergebrachte Gestaltungsregeln mit dem Streben nach völliger visueller Kontrolle ein Ende finden. – Oliver Reichenstein, Designer bei iA Inc.

Meiner Meinung nach ist dies alles bedingt durch den Wissensstand und die Erfahrung des Entwicklers, denn Webstandard-achtende, bewährte Techniken funktionieren auf den unterschiedlichsten Geräten erstaunlich gut. Zudem greift das Konzept der “Graceful Degradation” (oder auch in die andere Richtung – des “Progressive Enhancements”) diesen Zustand angemessen auf und plädiert für tolerierbare Gestaltungsunterschiede auf den verschiedensten Geräten. Oberstes Gebot ist aber immer, dass alle Inhalte nutzbar bleiben und das Design niemals “kaputt” erscheint, auch wenn geringfügige (gestalterische) Unterschiede bestehen.

Responsive Webdesign ist meiner Meinung nach also nicht nur ein bloßer Trend. Die Zeit, in der von Responsive Webdesign als “The next big thing” gesprochen werden konnte, war 2012. Momentan erlebt die Technik seine Blütezeit und ist, um es in den Worten von “Wir sind Helden” auszudrücken, “gekommen um zu bleiben”!

Veröffentlicht am 13.08.2013


Der Autor

Sebastian Frost (Online Marketing Experte)
Sebastian Frost
Online Marketing Manager und Experte fürs Digitalgeschäft