Faktoren für gute Webauftritte

Mehr als eine schicke Website

Allerorts rühmen sich Marketingagenturen damit „die besten zu seien“ oder „das beste Produkt“ abzuliefern, doch gerade in einer Branche wie dem Online-Marketing ist es schwer zu bestimmen, was überhaupt ein gutes Produkt ausmacht. Wodurch zeichnet sich ein guter Webauftritt aus? Ist es das Design, die Nutzerführung, die Ladezeiten, Unterstützung von Mobilgeräten oder das Ranking bei Google? Um es vorweg zu nehmen, es ist das Zusammenspiel all dieser Faktoren. Und mehr …


Wie Google gute Inhalte bestimmt

Eine gute Webseite ist ansprechend gestaltet, einfach zu benutzen, scanbar, denn bei dem Überangebot an Informationen im Netz investieren die Nutzer selten mehr als einen flüchtigen Blick, technisch einwandfrei und auch im Hinblick auf Google bestmöglich indizierbar. Doch auch die Inhalte sind von großer Bedeutung. Immer wieder tönen Marketer die Schlagworte wie „Wir brauchen Quality Content“ oder „Content ist King“. Was früher noch funktionierte verliert heute bei Google stark an Sichtbarkeit. Warum? Häufig wegen der dürftigen Inhalte.

Auch die Auftritte in Sozialen Netzwerken dienen nicht nur dazu Nutzer auf die eigene Webseite zu lotsen, sondern helfen Google als „Social Signals“ bei der Bestimmung, ob es sich bei dem jeweiligen Unternehmen auch wirklich um eine Marke oder nennenswerte Autorität handelt. Selbst die ausgehenden Verweise einer Webseite (Links) dienen dabei zur branchenspezifischen Verortung und Positionierung und können im Hinblick auf das Erscheinen vor der Konkurrenz oft das Zünglein an der Waage darstellen.

Es ist die Kombination von Social Media und einem allgemein sinnigem Marketing-Mix (Online wie auch Offline), der den Unterschied ausmacht und Marketer des letzten Jahrhunderts von heutigen Informationsspezialisten trennt. Denn auch Google ist bei der Bestimmung guter Inhalte wesentlich geschickter und anspruchsvoller geworden und lässt sich nicht mehr so leicht täuschen wie noch vor 10 Jahren.


Abschätzung von Kosten & Nutzen zur Bestimmung von Prioritäten

Doch das hier soll keine Abhandlung darüber sein, was war und was ist. Es geht darum, dass all diese Unternehmungen Budget erfordern. In den seltensten Fällen kann man alles machen – meistens ist es auch gar nicht notwendig alles zu machen – dann braucht man aber zumindest einen Experten, der abschätzen kann, welche Maßnahmen größere Wirkung haben und welche getrost erst einmal vernachlässigt werden können. Die übliche Kosten-Nutzen-Analyse ist also das tägliche Handwerkszeug bei einer jeden strategischen Überlegung.

Ist die alte Webseite von vor 8 Jahren technisch in einem so schlechten Zustand, dass Unmengen Geld für SEO investiert werden müsste, um die gewünschten Positionierungen zu erreichen, tut es für den Anfang vielleicht auch erstmal eine AdWords-Kampagne (Werbeanzeigen bei Google). Diese bringt vom Tag der Schaltung an Nutzer auf die Seite und, vorausgesetzt man schert sich um die Conversion – also Umwandlung von Interessenten zu Käufern – auch zahlende Kunden.

Anders herum ist es natürlich zukunftsträchtiger und nachhaltiger nicht Monat für Monat Geld über AdWords zu verbrennen, sondern langfristig in seine Webpräsenz zu investieren und diese technisch einwandfrei aufsetzen, mit hochwertigen Inhalten bestücken und kontinuierlich wachsen zu lassen. Kleine monatliche Kontingente für seitenbezogenes SEO reichen bereits um gute Rankings in den wichtigen Bereichen sicherzustellen und den gesamten Webauftritt dauerhaft profitieren zu lassen. Mehr zu den verschiedenen Vor- und Nachteilen von Suchmaschinenwerbung (SEA) oder Suchmaschinenoptimierung (SEO).


Unser Ansatz der natürlichen Suchmaschinenoptimierung

Das Prinzip, welches wir seit Jahren vertreten, ist „Habe ein Produkt, das es wert ist, es zu promoten, gib Nutzern eine gute Erfahrung sowie gut gemachte, hochwertige Inhalte, sei aktiv auf (und mit) der Seite sowie in Sozialen Netzwerken und der Erfolg kommt von ganz allein!“ So erzeugen sich nämlich auch Backlinks – so genannte „Überraschungslinks“ – echt, natürlich und absolut risikofrei!

Zur Information: Suchmaschinenoptimierung ging die letzten Jahre meist einher mit massivem Linkaufbau, so genanntem Linkbuilding, Google Penguin und Panda-Updates haben SEOs mit dieser Strategie in den letzten beiden Jahren aber ordentlich Kopfschmerzen bereit, denn zahlreiche Seiten rutschten in ihrer Positionierung innerhalb kurzer Zeit ins Bodenlose.

Links sind die fossile Energie unter den Rankingsignalen. Das Sprachrohr der Google-Suche, Googles “Search Guy” Matt Cutts, sagte in einem Interview einmal: “Wir befinden uns in einer SEO-Übergangsphase, aber wir bewegen uns auf eine gesündere Welt zu, in der es mit jedem Jahr schwieriger sein wird zu spammen. […] verglichen mit vor sechs bis sieben Jahren gehen jetzt weniger Leute davon aus, dass sie Links kaufen müssen, um erfolgreich zu sein. Es kostet große Mühe, wenn eine Webseite wirklich toll sein soll. Das war schon immer unsere Absicht. Mich hat ein Black Hat SEO [Anm.: ein Suchmaschinenoptimierer, der mit nicht ganz sauberen Mitteln arbeitet] angeschrieben und erzählt, dass sie nicht mehr weitermachen können, weil es kein tragfähiges Einkommen mehr ist. Unsere Richtlinien sind immer irgendwie stabil gewesen – mache eine tolle Webseite, so dass die Leute auch dahin verlinken wollen. Jetzt führen wir Tools ein, um das auch umzusetzen.”

Langfristig gibt es keine Tricks, mit denen man Google gute Websites vorgaukeln kann. - Matt Cutts, Leiter der Google Webspam-Abteilung

Das Zauberwort heißt Relevanz, und das aus Informationsperspektive nicht ohne Grund, denn Google steht und fällt mit seiner Suche über die Qualität der ausgegebenen Ergebnisse. Passt die Webseite (mit all ihren anfangs aufgezählten Eigenheiten) nun zur Suchanfrage bzw. stellt sie wirklich das dafür beste Ergebnis dar, oder eben nicht?


Things not Strings

Langfristig gibt es keine „Tricks“, mit denen man Google gute Websites vorgaukeln kann. Strukturelle Änderungen im Suchalgorithmus durch das letzte Hummingbird-Update öffnen Google seit geraumer Zeit die Tore zur semantischen Suche. Das was Wolfram Alpha seit Jahren versuchte, leider jedoch nicht wirklich etablierte, ist für viele schon wieder selbstverständlich. Es geht um Zusammenhänge, Entitäten, “Things not Strings”, Schlüsse ziehen, Informationen verbinden etc. Haben Sie bspw. schon versucht, Google eine Frage zu stellen? Probieren Sie es aus: “Wie alt ist die Erde?”, “Wer ist Angela Merkel?”. Nicht nur, dass Sie direkt eine Antwort bekommen, allein der Fakt dass Google inzwischen die Frage interpretieren kann und nicht mehr eine stumpfe Eingabe von Worten ala “Person Angela Merkel” benötigt ist eine kleine technische Meisterleistung.

Erst waren es Kategorien, dann die Keywords, jetzt sind es Entitäten (Beziehungen) [1]. Seit Hummingbird hebt Google das Rankingspiel offiziell auf ein neues Level, denn sie bedient sich den Theorien der Semantik, Graphen und der künstlichen Intelligenz. “Es geht um nichts anderes, als was Google schon seit Jahren empfiehlt: baue eine konsistente Marke auf und werde Experte auf deinem Gebiet, erreiche dies mit qualitativ hochwertigen Inhalten, die echten Nutzen bieten. Deswegen gewinnen Content Marketing und digitale PR immer größere Bedeutung und das Gold liegt in der Wechselwirkung zwischen SEO und PR.” [2]

Abschließen möchte ich mit einem weiteren Zitat von Matt Cutts:

„Anstatt dauernd wieder zu versuchen, unseren Algorithmus durch Reverse-Engineering begreifen zu wollen – Ihr werdet nie wirklich erfahren, wie Google genau tickt – konzentriert Euch auf Eure Inhalte. So lange Ihr versucht, Euren Besuchern die bestmöglichen Inhalte zu bieten, macht Ihr von ganz alleine auf euch und eure Webseite aufmerksam. So einfach ist das und so einfach funktioniert auch Google.“ [2]

Da das ganze Thema für den Ottonormalverbraucher, der sich im Gegensatz zu uns nicht schon Jahre mit den Entwicklungen im Web und der Google-Suche beschäftigt, teils recht schwer zu greifen, geschweige denn einzuschätzen ist, ist es von immensem Vorteil jemanden an seiner Seite zu haben, der sich damit auskennt. Denn „OnPage, Social und UserSignals sind das Ding!“ Und das nicht erst seitdem Google Mittel und Wege gefunden hat, seinen Algorithmus dementsprechend arbeiten zu lassen.

Veröffentlicht am 15.12.2014


Quellen & Links:
[1] SERPs in den SERPs: Die Entitäten-Box bei Google
[2] SEO-united.de - Onpage und Social sind King!
[3] Knowledge Graph: Google baut ein Gehirn
[4] Die neue Google Qualitätsrichtlinie: ein Traum für Content-Strategen
[5] Alternative Traffic-Lieferanten für Websites
[6] Why Good Website Design is So Important: The Stats and Figures to Prove It (Infographic)


Der Autor

Sebastian Frost (Online Marketing Experte)
Sebastian Frost
Online Marketing Manager und Experte fürs Digitalgeschäft