Was die Marketingwelt in 2014 bewegen wird
Ein digitaler Ausblick
“In unserer Industrie ist das Einzige, was sich nicht ändert, die Veränderung selbst!” Dieser Einleitungssatz unserer Trendartikel des letzten Jahres ist bezeichnend, in erster Linie für das Web, doch auch für die Marketingwelt im Allgemeinen. Marketing ohne Onlineaktivitäten ist heutzutage undenkbar. Was Anfangs noch als vernachlässigbarer Bonus im Marketing-Mix galt, ist inzwischen selbstverständlich. Daher erlebt so manch einer, der die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen hat, heute sein böses Erwachen. Es gilt Trends frühzeitig zu erkennen, sie aber dennoch nicht unkritisch im Hinblick auf Ihre Halbwertszeit und vor allem Sinnhaftigkeit zu betrachten. Da in diesem Punkt eine Vielzahl von Faktoren zusammenkommen, die sich aus rein rationalen Gesichtspunkten meist schwer zueinander in Beziehung setzen lassen, ist die menschliche Intuition ein immer noch nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel dabei, bei der Ab- und Einschätzung von Trends "den richtigen Riecher" zu beweisen. Nachfolgend einige "Düfte" die uns Anfang des Jahres 2014 in der Nase liegen.
Mobile Geräte
Wie auch bei uns im Blog schon mehrfach erwähnt, steigt die mobile Internetnutzung unaufhaltbar. Wir erreichen gerade eine Art Scheitelpunkt, denn immer mehr Webseiten-Betreiber stellen fest, dass Sie mehr Aufrufe über Mobilgeräte bekommen als über klassische Schreibtisch-PC's. Die Prognose für 2014 lautet daher "Anstieg von Suchmaschinenanfragen von mobilen Geräten" auf beachtliche 35%. Es dauert also voraussichtlich nicht mehr lange bis tatsächlich jeder 2te Besucher auf einer Webseite über ein Mobilgerät surft.
Content-Marketing
Als einer der Trends des ausgehenden Jahres 2013 wird Content Marketing wohl auch im Jahr 2014 einige Wellen schlagen. Ob nun als gern herangezogenes Buzzword eingebungsloser Marketer oder als Selbstverständlichkeit. Der Aufbau und das Verbreiten hochwertiger Inhalte im Netz verschafft der eigenen Seite mehr Besucher, hilft dabei sich als Experte für ein Thema zu positionieren, die Reichweite zu erhöhen und den Lesern mit intelligent verknüpften Informationen einen wirklichen Mehrwert zu bieten. Dass Qualität dabei über Quantität geht brauch ich wohl nicht zu betonen, denn wie lautet Googles Mantra aus den Anfangstagen? Erschaffe guten Content! Was diesen "guten Content" nun im Detail ausmacht, gehört zum Erfahrungsschatz jeder Agentur. Um etwas, doch nicht zu viel zu verraten: es geht um fundierte, hochwertige, optisch ansprechende und multimediale Inhalte.
Corporate Blogging
Hand in Hand mit dem Content Marketing geht das Corporate Blogging, einerseits für jedwede Unternehmenskommunikation, andererseits auch für die Ansprache von Neukunden oder das Erreichen von Stakeholdern. Dabei können unternehmensinterne Anekdoten oder Abläufe thematisiert, Erfahrungswerte weitergegeben oder branchenspezifische Hilfestellungen gegeben werden, wichtig ist dabei lediglich eine gewisse Vielfalt zu bieten, denn auch hier verhält es sich wie beim Marketing: der Mix macht's!
Social Media
Abgesehen davon, dass es immer noch auf die Branche ankommt, in der sich ein Unternehmen bewegt, ist Social Media für viele inzwischen ein wesentlicher Bestandteil beim Aufbau von Beziehungen. 4 von 5 Marketern stützen ihre Aktivitäten inzwischen auf Sozialen Medien. Der Trend für das kommende Jahr ist absehbar: Facebook möchte Werbung verkaufen und wird (wie durch den massiven Reichweitenverlust vieler Seiten Ende 2013 zu beobachten) Mittel und Wege finden dies durchzusetzen. Es wird also weniger um Likes, Interaktionen und Kommentare als um klare, intensive Markenbotschaften mit möglichst hoher Reichweite gehen. Bemühungen ohne klare Strategie und aussagekräftiges Budget werden somit mehr und mehr sinnlos. Auch die neue Segmentierung entlang von Altersgruppen gilt es im Hinterkopf zu behalten: Mit reinen Markenbotschaften auf Facebook noch jemanden unter 35 zu erreichen wird zum Griff in Pandoras Büchse. Kanäle wie Twitter, Instagram oder YouTube eignen sich zur Ansprache jüngerer Menschen inzwischen weitaus besser.
E-Mail-Marketing
Eine Art "Rückbesinnung auf alte Werte" wird das E-Mail-Marketing erleben, ohnehin ist diese Marketingform seit längerem für seine hohen Konversionsraten bekannt. Unterschätze nie die Potenziale der direkten Ansprache, zumal die Chancen bereits bestehende (und zufriedene) Kunden für eine neue Idee zu begeistern weitaus besser stehen, als Menschen zu überzeugen, die noch keine Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben.
Enterprise 2.0
Auch Unternehmen machen einen wesentlichen Schritt in die Zukunft: Durch den Ausbau und die Digitalisierung der unternehmensinternen Kommunikationsstrukturen können die Mitarbeiter schneller weitreichend informiert sein als noch vor Jahren. Wir sind eine Informationsgesellschaft. Vorsprung im Wettbewerb haben die Unternehmen mit einem Vorsprung an Wissen. Optimierungen am internen Austausch von Ideen und Problemen können Lösungsansätze so schneller entstehen lassen und somit das gesamte Unternehmen insgesamt produktiver und profitabler machen.
Automation
Was Big Data und das Internet der Dinge erahnen lassen, ermöglicht einen Ausblick in welche Richtung sich die Digitale Gesellschaft bewegen wird: lückenlose Vernetzung, große (sich selbstständig sammelnde) Datenmengen und zahlreiche Vorteile und Erleichterungen, die sich daraus ergeben. Fortschrittlich denkende Menschen lassen diese Vorteile bereits heute zum Teil für sich arbeiten, der Rest sperrt sich weiterhin wehement und begründet dies mit dem Verlust der Privatsphäre oder der Angst vor der Gläsernen Gesellschaft. Doch ob sich dadurch der Fortschritt aufhalten lässt wage ich zu bezweifeln.
Ausblick
Wer jetzt aber glaubt, mit einem bisschen Facebook und Blogging wäre es getan, der täuscht. Der Bedarf an einer dezidierten Content- und Kommunikationsstrategie wird gerade im Hinblick auf die ungeheure Menge an Inhalten die ins Netz gestellt werden immer größer.
Veröffentlicht am 20.01.2014
Der Autor
Sebastian Frost
Online Marketing Manager und Experte fürs Digitalgeschäft